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Der Strand an der Nordküste der Karpas-Halbinsel auf Zypern lädt zum Baden ein

Der Strand an der Nordküste der Karpas-Halbinsel auf Zypern lädt zum Baden ein (Bild: Julian Nitzsche, CC-BY-SA 3.0)

Zypern-Reise Insel mit schönen Stränden und Ausflugszielen

Ein Urlaub auf Zypern verspricht eine Reise mit Badeurlaub und eine Temperatur von 25 ° im Schnitt.

Majestätisch ziehen drei Habichtsadler unter dem tiefblauen Himmel ihre Kreise über den Ausläufern des Troodos-Gebirges. Ihre ausgebreiteten Schwingen sind fast zwei Meter lang. In den bis zu 2000 Meter hohen Bergen finden die weltweit vom Aussterben bedrohten Raubvögel alles, was sie lieben. Hasen sind ihre Leibspeise. Tief unter ihnen duckt sich das in byzantinischer Zeit gegründete Machairas-Kloster wie ein riesiges Nest in die Berglandschaft auf 900 Metern Höhe.

Pater Josef überragt groß und schlank jede Gästegruppe. Bei seiner bloßen Anwesenheit erstirbt jedes Gespräch. Sogar jene Briten, Skandinavier und Russen, die am Vorabend am Nissi Beach, der mit seinen Partys Ibiza Konkurrenz macht, noch um die Wette grölten, verstummen andächtig. Milde und freundlich bestimmt blickt der erst 35-jährige Theologe in die Runde und erzählt über den Schatz des Klosters: die wundertätige Ikone der Jungfrau von Machairas. Der Legende nach wurde die vom Evangelisten Lukas gemalte Ikone vor dem Bildersturm gerettet, nach Zypern gebracht, in einer Höhle in den Machairas-Bergen versteckt und dort in einem göttlichen Wunder entdeckt und gerettet.

Heute hat Machairas den Ruf, eines der strengsten Klöster zu sein. Und für jeden Zyprioten ist es eine Ehre, hier getauft zu werden. Zu allen Zeiten war dieses Kloster Zufluchtsort für die Zyprioten. Die drittgrößte Mittelmeerinsel weckte wegen ihrer strategisch günstigen Lage zwischen Afrika, Asien und Europa immer wieder Begehrlichkeiten. Richard von Löwenherz, der auf dem dritten Kreuzzug 1192 vor Zypern Schiffbruch erlitt, nahm die Insel nach einem unfreundlichen Empfang mit der militärischen Übermacht seiner Kreuzritter ein. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte die Macht an die Venezianer, Osmanen und Briten, erst im Jahr 1960 erlangte das Land unter Staatspräsident Erzbischof Makarios die Unabhängigkeit.

Die auffälligste Hinterlassenschaft aus den Zeiten der britischen Kolonie ist der Linksverkehr. Die Briten selbst zeigen viel Anhänglichkeit und stellen 50 Prozent der rund drei Millionen Besucher im Jahr. Ihnen folgen die Skandinavier und Osteuropäer, während die Deutschen aus zypriotischer Sicht nur zögerlich buchen. Als Ausweichziel für Tunesien, Türkei und Marokko nahmen die Buchungen aus Deutschland zwar zu, aber es könnten mehr sein, sagt Ekavi Charalambidou, Direktorin der Fremdenverkehrszentrale Zypern für Deutschland und Österreich. ?Dabei haben wir alles, was sich deutsche Urlauber wünschen: über 300 Sonnentage, Hunderte Kilometer Strand, komfortable Hotels direkt am Meer?, sagt sie und kündigt eine Werbekampagne speziell für die Deutschen an, die Zypern vor allem als Winterziel empfiehlt. Bis in den Dezember hinein hat das Meer noch Badetemperatur.

Die schönsten Strände liegen im Südosten der Insel

Die schönsten Strände gibt es im Südosten der Insel bei Ayia Napa. Am bekanntesten ist der Nissi Beach, wo schon zur Mittagszeit die DJs auflegen. Weniger turbulent ist es am Makronissos Beach. Fünf Kilometer von Ayia Napa liegt der Limnara Beach, an dem es vergleichsweise ruhig zugeht. Ein schöner Spazierweg führt vom Sandstrand weg entlang der Küste, die von Schritt zu Schritt immer felsiger wird. In den Felsbuchten leuchtet das glasklare Wasser türkisblau. In der Ferne ist das Kap Greco zu sehen. Am Strand vor dem Kap bildeten sich in der zerklüfteten Küste bizarre Felsformationen und Höhlen, die von den Zyprioten Paläste genannt werden. Mutige wagen hier nicht ganz ungefährliche Sprünge aus zehn Metern Höhe in die Wasserbecken, die sich zwischen den Felsen gebildet haben.

Ayia Napa, übersetzt ?heiliges Waldland?, ist rund 50 Kilometer vom Flughafen in Larnaka entfernt. Seine Stunde schlug 1974, als die Griechen nach der Besetzung des nördlichen Teils der Insel die Touristenhochburgen Famagusta und Kyrenia aufgeben mussten. Aus dem kleinen Bauern- und Fischerdorf, das hauptsächlich vom Gemüse- und Kartoffelanbau lebte, wurde ein neues Touristenzentrum. Viele Bewohner verließen den Ort und wandelten ihre Häuser in Restaurants, Diskotheken und Kneipen um. Briten wählen diese Gegend bevorzugt als Altersruhesitz.

Der Ort Deryneia liegt direkt an der sogenannten Greenline, die den türkisch besetzten Norden vom Süden trennt. Von einer Aussichtsterrasse sind die leer stehenden Häuser im Niemandsland von Famagusta zu sehen. Eines der verlassenen Gebäude ist das Elternhaus von Jiannis Paraskeva. Der Politologe im Ruhestand wird nicht müde, als Guide den Touristen von der Schönheit der unterschiedlichen Landschaften mit Strand, Wüste, fruchtbaren Feldern und Bergen vorzuschwärmen. Doch zwischendurch erzählt er immer wieder, wie belastend die Teilung des Landes für die griechischen und türkischen Zyprioten ist. Und eine Änderung ist nicht in Sicht. ?Ich bin ein Flüchtling im eigenen Land?, sagt er.

Die Dörfer mit Klöstern und Kirchen auf Zypern sind Ziele für Tagesausflüge mit dem Auto, per Mountainbike oder zu Fuß auf einem der rund 50 Wanderwege. Jedes ist anders: Omodos brilliert mit seinen kunstvollen Stickereien, in Athienou wird die Herstellung des zypriotischen Käses Halloumi, der zwischen den Zähnen quietschen muss, vorgeführt. Pyla, das direkt an der Demarkationslinie liegt, ist der einzige Ort, in dem türkische und griechische Zyprioten gemeinsam leben.

Auf dem Friedhof des Bergdorfes Fikardou in der Region Pitsilia wurde 2013 der letzte Bewohner des Bergdorfes beerdigt. Schon vor 40 Jahren wurden die urigen Häuser aus dem 18. Jahrhundert, die Wohnraum, Vorratskammer und Stall in einem waren, zum Nationaldenkmal erklärt. Obwohl heute niemand mehr in Fikardou wohnt, ist es ein gastlicher Ort und ein sehenswertes Museum. Am Abschluss der Runde durch die Häuser, zur Kirche und auf den Friedhof steht ein besonders guter griechischer Kaffee im Kafenion.

Weitere Informationen

Fremdenverkehrszentrale Zypern, Schillerstr. 31 (Eingang Taubenstraße 1), 60313 Frankfurt, Tel. 069/251919, www.visitcyprus.com.
Reisen nach Zypern können in den Reisbüros bei allen großen deutschen Reiseveranstaltern gebucht werden.

(16.05.2018, srt)