Urlaub in Kenia Safari und Traumstrand lässt sich in Kenia gut kombinieren
Wer das Land abseits ausgetretener Pfade erkundet, reist durch einzigartige Landschaften und wird mit spektakulären Tierbeobachtungen belohnt. Die Küste verzaubert mit Relikten der alten Swahili-Kultur und reichlich Sonne, Sand und See.Die ersten Strahlen der frühen Morgensonne lassen die Savanne leuchten. Amani, die Gepardin, bringt ihren drei Jungtieren das Jagen bei. Sie sprintet los - und erwischt die Impala-Antilope, die sich zu weit entfernt hat von der Herde. Doch ein Dieb hat die Hetzjagd beobachtet und stiehlt die Beute: Gegen die Knochenbrecherzähne einer Hyäne kommt man als federleichte Gepardin nicht an, da kann man noch so fauchen. Aber auch die Hyäne bleibt nicht Sieger: Eine grollende Löwin springt aus dem Busch, versetzt ihr einen Schlag mit der Pranke und krallt sich den Kadaver. Welch ein dramatischer Safari-Auftakt!
Safari bedeutet Reise und stammt aus der Swahili-Sprache. Seit der Kolonialzeit steht der Begriff für Trips nach Ostafrika: Damals schossen Großwildjäger hier ihre Trophäen. Heutzutage werden in Kenia zum Glück nur noch Fotos geschossen.
Die Olare Motorogi Conservancy ist eines jener kaum bekannten Schutzgebiete, die an das staatliche Maasai Mara National Reserve grenzen. Die Camps der Safariunternehmen liegen versteckt in den Galeriewäldern entlang der Flüsse oder thronen über einer Schlucht, das Revier einer fotogenen Leopardin. Es gibt keine großen Hotels, sondern nur kleine Unterkünfte mit maximal zwölf Zelten. Öko-Tourismus nach der Devise »high value, low impact«. Die Maasai haben sich auf ihrem Land gegen Massentourismus entschieden.
Auch wenn das Land einen Aufschwung erlebt: Kenia ist immer noch kein Zoo mit einem Mosaik an eingezäunten Gehegen, wie man das aus Südafrika kennt. Sondern ein Land, das in weiten Teilen wild geblieben ist. Die Reservate und kommunalen Schutzgebiete nördlich von Nairobi sind eine Alternative zum Amboseli- Park und der weltbekannten Maasai Mara. Die Conservancies dienen den Parks als Pufferzonen zu dichter besiedelten Gebieten. Und es muss nicht immer Luxus sein. Lion Tracking, Kamelritte, Nashorn-Touren, Besuche bei ursprünglich lebenden Völkern: Abenteuer gibt es für jedes Budget.
Das gilt auch für die Küste. Rund um Mombasa finden Sandburgenbauer und Sportenthusiasten an scheinbar endlosen Stränden ihren Platz an der Sonne. Man trifft aber auch auf eine Kultur, die ganz anders ist als die im Landesinneren. Gewürzmärkte, jahrhundertealte Häuser aus Korallenstein, Holzschnitzer und gen Horizont segelnde Dhaus: Der Lamu-Archipel ist ein Sehnsuchtsziel, das bislang nur Eingeweihte erkunden. Safari njema - gute Reise!
MAASAI MARA - Afrikas Garten Eden
Antilopen, so weit das Auge reicht: Millionen an Weißbartgnus ziehen das ganze Jahr über durch die Savannen Ostafrikas. Ab August queren sie die grüne Grenze zwischen Tansania und Kenia. Dort, in der Maasai Mara, laben sie sich meist bis in den November am frischen Gras. Ihnen folgen Zebras und Gazellen, aber auch Raubtiere wie Löwen und Geparden. Die Great Migration ist ein Safari-Traum und gilt zu Recht als achtes Weltwunder.
Schattenseiten des Ruhms: Wenn die Tiere den Mara River queren, wo ihnen hungrige Krokodile auflauern, rangeln schon mal 300 Autos um die beste Foto-Position. Ein Besuch in der Nebensaison ist viel entspannter, und Wild sieht man in der Maasai Mara das ganze Jahr. Das staatliche Schutzgebiet ist indes auch dann kein Erfolgsmodell: Die Tiere leiden unter dem Massentourismus und daran, dass viele Regeln zu ihrem Schutz nur auf dem Papier existieren. An den Steuern der Minibusse sitzen oft keine ausgebildeten Safari-Guides, sondern unqualifizierte Kamikaze-Taxifahrer.
Schöner, aber oft auch teurer ist das Erlebnis in den Conservancies, die das staatliche Schutzgebiet umgeben. Zutritt haben nur Übernachtungsgäste, keine Selbstfahrer oder Tagesbesucher. Bei den Game Drives muss man sich selbst spektakuläre Sichtungen nur mit wenigen anderen Fahrzeugen teilen. Das Land gehört den Maasai, die ihre Parzellen für den Ökotourismus zur Verfügung stellen und durch Pacht, Jobs und die nachhaltige Entwicklung ihrer Heimat profitieren.
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Rustikal: Im »Mara Triangle«, einem privat gemanagten Teil des staatlichen Reservats, gibt es einige öffentliche Campingplätze für Selbstfahrer(www.marabookings.co.ke).
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Budget-Unterkunft am staatlichen Schutzgebiet: »Mara Explorers« bietet Camping, Zelte und einfache Cottages. Touren in die Maasai Mara (www.maraexplorers.com).
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Ein Conservancy-Erlebnis zu fairem Preis hat man im »Ol Kinyei Adventure Camp«. Komfortabler ist das benachbarte »Porini Mara Camp«. Kontakt für beide: www.porini.com.
span style="color: #ffffff; background-color: #e72d18; font-weight: normal;"> TIPP TIPP Erfahrene Guides, beste Wildnis- Erlebnisse: Great Plains Conservation hilft das Ökosystem zu bewahren und unterstützt die lokale Bevölkerung. Die edlen Unterkünfte haben ihren Preis, z. B. das €€€€ »Mara Expedition Camp« (www.greatplainsconservation.com).
LEWA & OL PEJETA CONSERVANCIES - Nashörner auf Schritt und Tritt
Immer Augen und Ohren offen halten: Das ist eine der Grundregeln auf Safari. Sie gilt gerade früh am Morgen. Dann also, wenn es auf dem Hochplateau noch kalt ist und man sich im Geländewagen in Decken einhüllt und ins wärmende Bett zurückträumt. Plötzlich aber sind alle im Auto hellwach. Denn zwei schnaufende Panzertiere stehen neben dem Wagen, Mutter und Kalb: Breitmaulnashörner. Und ihre Verwandten, die statt Gras lieber Äste naschenden Spitzmaulnashörner, warten um die Ecke.
Zwar gibt es auch Elefanten, Löwen, Leoparden und Büffel hier zu sehen, also alle »Big Five«, doch die vielen hundert Rhinos sind die Stars in den Conservancies von Lewa und Ol Pejeta. Lewa ist für Übernachtungsgäste reserviert. In Ol Pejeta sind auch Selbstfahrer willkommen.
Wanderer und Bergsteiger kommen in der Region ebenfalls auf ihre Kosten. Die Hänge des Mount Kenya (5.199 Meter) erkundet man bei einem Tagestrip zur Wetterstation auf 3.048 Metern Höhe.
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Ol Pejeta bietet Unterkünfte für jedes Budget (www.olpejeta conservancy.org). Günstig ist das Campen am Fluss. Zur Auswahl stehen neun Unterkünfte, z. B. die einfachen Hütten von »The Stables«. Viele Aktivitäten, z. B. Lion Tracking und Night Drives.
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Exklusiv und schick sind die neun Unterkünfte von Lewa (www.lewa.org). Alle inkludieren Vollpension und Aktivitäten wie Game Drives, Wanderungen und Ausritte. Busch-Feeling kommt z. B. in den Zelten des »Lewa Safari Camp« auf.
AUF SAFARI IM NORDEN - Eine Löwin als Filmstar
Kenias Norden ist ein einsames, wildes Stück Afrika. Halbnomaden ziehen hier mit ihren Rindern durch Felslandschaften. Sie teilen sich kaum bekannte Schutzgebiete mit Beisa-Oryxen, Somali-Straußen und so mancher Rarität, z. B. dem Grevyzebra, dem größten aller Wildpferde. Gerenuk nennt man die Giraffengazelle, die sich auf die Hinterbeine stellt, um an Blätter zu gelangen. Auch majestätische Netzgiraffen streifen durch den Busch.
Im Meru-Nationalpark suchen die Guides bei Game Drives nach den Nachfahren jener Löwin, der mit dem Kino-Klassiker »Frei geboren« ein Denkmal gesetzt wurde. Zeitzeugen können einem noch die Stellen zeigen, wo vor vielen Jahren das Löwenbaby »Elsa« aufgezogen und später in die Freiheit entlassen wurde.
Rund um die Reservate Buffalo Springs, Samburu und Shaba stehen neben Safaris Begegnungen mit Einheimischen auf dem Programm. Die Kultur vieler Völker ist noch authentisch: Im Magado-Vulkankrater sammeln die Boran Salz für ihr Vieh, und im dichten Grün des Mathews Mountains Forest leben die mit den Maasai verwandten und für ihren Perlenschmuck berühmten Samburu.
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Kenya Wildlife Service betreibt im Meru-Nationalpark einfache Self-Catering-Cottages. Auch Camping ist möglich (www.kws.go.ke).
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Ein Hotel (85 Zimmer) im Busch: Von der
»Sarova Shaba Game Lodge«
aus erkundet man im Game Viewer die umliegenden Reservate (www.sarovahotels.com).
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Eine fantastische Aussicht und hervorragende Guides hat »Elsa′s Kopje« im Meru-Nationalpark (www.elewanacollection.com).
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Geheimtipp im Mathews Mountain Forest: Von den sechs Safari-Zelten des »Kitich Camp« geht es zu Fuß in den Urwald (www.kitichcamp.com).
AMBOSELI-NATIONALPARK - Da ist der Gipfel!
Unten in der Savanne liegen verstreut einige Schirmakazien und die Gehöfte der Maasai. Darüber thront ein majestätischer Berg: Von nirgendwo sieht man den Kilimandscharo so schön wie aus der weiten Ebene des Amboseli- Nationalparks, der bekannt ist für seine vielen Elefanten. Der mit 5.895 Metern höchste frei stehende Berg der Welt erhebt sich zwar jenseits der Grenze in Tansania, doch für Bilder von Elefanten mit schneebedecktem Berg im Hintergrund geht man hier in Amboseli auf Safari. Es gibt tollpatschige Babys und Jungtiere, die sich im Schlamm suhlen, Heranwachsende mit viel Unsinn im Kopf. Dazu kommen legendäre Giganten mit schimmerndem Elfenbein: Die Dickhäuter im Süden Kenias zählen heute zu den größten des Kontinents. Einzelne Bullen mit besonders imposanten Stoßzähnen werden zum Schutz vor Wilderern rund um die Uhr überwacht. Mit Erfolg: Inzwischen leben hier über tausend Tiere.
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Einfache Camp Sites und Self-Catering-Rondavels reserviert der Kenya Wildlife Service (www.kws.go.ke).
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Mitten im Nationalpark liegt die
»Amboseli Serena Safari Lodge«
(www.serenahotels.com).
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Zugang zu Amboseli, aber auch einer benachbarten Conservancy bietet das »Tortilis Camp«. Die Luxuszelte bieten Kili-Blick und ein Jenseits-von-Afrika-Feeling (www.elewanacollection.com).
MOMBASA UND DIE KÜSTE - Sand, See und Sonne
Seit den ersten direkten Charterflügen in den 1970er Jahren boomt in Mombasa vor allem im Winter der Badetourismus. Das historische Zentrum der Hafenstadt ist klein genug für einen Spaziergang: Sehenswert sind der kunterbunte afrikanische Gewürzmarkt und das von den Portugiesen im 16. Jh. erbaute Fort Jesus (UNESCO Weltkulturerbe).
TIPP Kaum besucht sind die Ruinen der Swahili-Siedlung Jumba la Mtwana etwa 20 Kilometer außerhalb von Mombasa. Sie liegen in einer versteckten Bucht am Indischen Ozean).
Viele hundert Kilometer Küste nördlich und südlich der Stadt sind touristisch erschlossen. Schöne Strände gibt es überall, doch eine Autostunde südlich liegt Diani Beach - 25 Kilometer lang, mit puderfeinem Strand, zahlreichen kleinen Hotels und Pensionen und besten Bedingungen zum Schwimmen. Der Norden von Mombasa wird dagegen von größeren Hotelanlagen für Pauschalurlauber geprägt - hier gibt es Strandbars und viele Sportmöglichkeiten. Ein Tipp für Taucher ist die Region Watamu (120 km nördlich von Mombasa): Hier schützt der Watamu National Marine Park Mantarochen, Walhaie und viele Meeresschildkröten. Das Turtle Bay Dive Center bietet Tauchgänge (www.watamudivecenter.com).
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Zweite Reihe, 1A-Preise: Einen kurzen Spaziergang vom Diani Beach entfernt liegen rund um einen kleinen Pool die Ferienhäuser »African Dream Cottages« (www.africandreamcottages.com).
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Gute Lage am Bamburi Beach nördlich von Mombasa: Die jüngst renovierte
»Severin Sea Lodge«
ist schon fast 50 Jahre ein Favorit von Pauschalreisenden, Telefon in Deutschland 02933-9099600, www.severinsealodge.com).
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Das orientalisch angehauchte »Almanara Luxury Resort» am Diani Beach hat gerade einmal fünf Zimmer (www.almanararesort.com). Auf dem Areal befinden sich auch sechs Villen mit jeweils drei Schlafzimmern.
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Viele private Anwesen an der Küste werden auch an Touristen vermietet (www.eastafricanretreats.com). Mal einzelne Zimmer (»Watamu Treehouse«), mal die ganze Anlage (»Beach House Kilifi«).
LAMU-ARCHIPEL - Kenias einsame Spitze
Ständig nehmen sie einem die Vorfahrt. Sie sind stur, bockig und eigensinnig - und genießen offensichtlich Narrenfreiheit. Die vielen tausend Esel sind die heimlichen Herrscher von Lamu Town. Autos gibt es dagegen keine, dafür sind die Gassen viel zu eng.
Der abgeschiedene Lamu-Archipel bietet puderfeine Strände, See und Sonne. Aber nicht nur. Vor tausend Jahren ankerten hier Händler aus dem Oman, auf der Suche nach Elfenbein und Sklaven. Es mischten sich arabische, asiatische und afrikanische Einflüsse. Lamu ist die älteste und am besten erhaltene Swahili-Siedlung in Ostafrika. Sehenswert sind das Fort, ein Swahili-Haus, das lokale Museum und die alte deutsche Poststation von 1888. Ganztägige Ausflüge zum Schnorcheln gehen nach Manda Toto Island, abends geht′s auf einer Dhau auf Sunset Cruise.
Das Flair von Lamu hat seit Jahren eine eingeschworene Fangemeinde. Barack Obama schaut hier gern vorbei, und Prominente wie Prinzessin Caroline von Monaco haben ihre Villen. So ist Lamus Vorort Shela das schickste Dorf Afrikas.
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Das »Jambo House« in Lamu Town hat farbenfrohe Zimmer und eine Dachterrasse (www.jambohouse.com).
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Strandnah stehen die palmwedelgedeckten Hütten des »Diamond Beach Village« auf Manda Island (www.diamondbeachvillage.com).
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Übernachten wie in 1001er Nacht: »Baytil Ajaib« ist ein perfekt restauriertes Swahili-Haus. Moderne Kunst und edle Antiquitäten zieren die nur vier Zimmer (www.baytil-ajaib.com).
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Ob Backpacker oder Luxusurlauber: Zum Sundowner treffen sich alle im »Peponi«. Das Hotel in Shela ist eine Legende (www.peponihotel.com). Mit landesweit bekanntem Restaurant.
Unser Autor empfiehlt Giraffen als Frühstücksgäste
Früh um sieben Uhr kommt der ungeplante Weckruf: Eine Giraffe zwängt ihren Kopf durchs offene Fenster: Anscheinend ist es Zeit fürs Frühstück. Das Boutiquehotel »Giraffe Manor« hat eben auch tierische Gäste...
Rothschild-Giraffen zählen zu den seltensten Tieren der Welt. Vor gut 40 Jahren retteten Jock Leslie-Melville und seine Frau Betty zwei Giraffenkälber und nahmen sie mit auf ihr Landgut in Nairobis Vorort Lang′ata. Daisy und Marlon, so hießen die Tiere, lernten, ihre Köpfe durch die Fenster des Herrenhauses zu stecken. Ihr Nachwuchs macht es ihnen bis heute nach. Derzeit leben auf dem Areal zehn Tiere. Zweimal täglich schauen sie vorbei, um sich von den Hotelgästen füttern zu lassen - manchmal direkt am Tisch. Das »Giraffe Manor« ist weltweit einzigartig, hat aber seinen Preis (www.thesafaricollection.com).
TIPP Für wenig Geld Giraffen füttern können die Besucher in Nairobi im Giraffe Centre der Naturschutzorganisation African Fund for Endangered Wildlife (www.giraffecentre.org).
€ einfach €€ einfache Mittelklasse €€€ gehobene Mittelklasse €€€€ anspruchsvoll
Autor: Helge Bendl (2/2019)
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