Option im Flieger Eurowings lässt gegen Bezahlung den Mittelplatz frei
Sollte der Mittelplatz in der Flugkabine wegen Corona freibleiben? Wie die meisten Airlines hat auch Eurowings diese Maßnahme bisher als unwirtschaftlich abgelehnt. Doch bald will die Lufthansa-Tochter ihre Passagiere selbst entscheiden lassen - gegen Aufpreis.Die Lufthansa-Tochter Eurowings bietet in der Corona-Krise nun doch einen freien Mittelplatz gegen Bezahlung an. Ab 18 Euro pro Strecke können Passagiere dafür sorgen, dass in den typischen Dreier-Reihen der Mittelplatz neben ihnen während des gesamten Fluges frei bleibt.
Man werde den Service ab September auf allen Strecken online buchbar machen, kündigte Eurowings-Chef Jens Bischof an. Bislang müssen sich die Kunden noch an das Service-Center wenden. Rund 5000 Gäste hätten die Möglichkeit bereits genutzt.
Der freie Mittelplatz war als Maßnahme diskutiert worden, in Corona-Zeiten für mehr Abstand zwischen den Passagieren zu sorgen. Die Fluggesellschaften mit der Eurowings-Mutter Lufthansa an der Spitze hatten eine solche Vorgabe aber als zu teuer und unnötig abgelehnt. Die Luft werde in Flugzeug-Kabinen schnell umgewälzt und zudem mit Hochleistungsfiltern gereinigt, lauteten die Argumente.
Eurowings hatte den freien Mittelsitz bereits vor Corona in der höchsten Buchungsklasse eingeschlossen. Beim Ferienflieger Condor ist es beim Check-In für 39,90 Euro möglich, einen freien Mittelsitz zu reservieren.
Auch die Lufthansa-Tochter spürt nach der Corona-Reisewarnung für Spanien eine deutlich schwächere Ticket-Nachfrage. Konkrete Änderungen am Flugplan mit aktuell 72 Zielen hat die Airline aber nach Bischofs Worten noch nicht geplant.
50 Flieger seien auch für den Herbst und Winter eine realistische Flottengröße, meinte der Eurowings-Chef. Im kommenden Sommer wolle man rund 80 Flugzeuge einsetzen. Im vergangenen Jahr waren noch rund 130 Jets für Eurowings auf der Kurz- und Mittelstrecke unterwegs, darunter rund 30 angemietete.
(19.08.2020, dpa)