Mit Cash und Karten Sieben Tipps für die Reisekasse im Urlaub
«Nur Bares ist Wahres»: Rund um die Reisekasse kursieren noch immer zahlreiche Mythen. Mit diesen Tipps bleiben Urlauber flüssig.500 Euro cash im Brustbeutel herumtragen? Oder ganz auf die Plastikkarte setzen? Bares schon in Deutschland umtauschen? Oder vor Ort einfach den nächsten ATM suchen? Rund um die Reisekasse ergeben sich viele Fragen. Die wichtigsten Ratschläge:
1. Die Mischung macht's
Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch für die Zahlungsmittel im Urlaub: Eine ausgewogene Mischung ist ratsam. Ideal sei der Mix aus etwas Bargeld, Girocard und Kreditkarte, sagt Sylvie Ernoult vom Bundesverband deutscher Banken. Mit der Girokarte - auch noch als EC-Karte bekannt - können Urlauber europaweit Geld abheben und Einläufe bezahlen. Außerhalb der Eurozone gehört eine weltweit gültige Kreditkarte ins Reisegepäck. PIN-Nummer einprägen!
2. Cash ist King? Eher nicht!
Zu viel Bargeld auf Reisen mitzunehmen, ist keine gute Idee. Man ist ein gutes Ziel für Diebe. Wer bestohlen wird, verliert seine gesamte Urlaubskasse. «Bares ist nicht versichert und wird bei Verlust nicht ersetzt», betont Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband.
Wer in ein Land außerhalb der Eurozone reist, für den kann es bequem sein, einen Teil des Geldes bereits daheim in die Fremdwährung tauschen. «So können Reisende problemlos zum Beispiel die Taxifahrt ins Hotel zahlen oder ein Trinkgeld geben», sagt Robert Bartel von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Andererseits fallen für den Tausch in Deutschland hohe Gebühren an. Günstiger ist der Umtausch in der Regel im Urlaubsland, etwa direkt am Flughafen.
Wer vor Ort mit viel Bargeld unterwegs ist, sollte den Vorrat aufteilen: Der Tagesbedarf kommt ins Portemonnaie, das übrige Geld an einen sicheren Ort wie den Safe im Hotel.
3. Bargeld mit der Kreditkarte abheben
Zwar können Urlauber ihre Euro auch in Banken und Wechselstuben umtauschen - das ist sicherer als bei einem Straßenhändler. Meist bekommen Reisende die Landeswährung aber an einem Geldautomaten am günstigsten. «Dies ist zumeist schon am Flughafen möglich und häufig auch günstiger als die Angebote in den Wechselstuben», sagt Ernoult. Wichtig: Die Karte sollte im Ausland geringe Kosten für die Abhebung verursachen und ein ausreichendes Limit haben.
Das ist nicht immer so. Außerdem fallen teilweise Extragebühren an, die der Automatenbetreiber kassiert. Urlauber sollten sich bei ihrem Kartenherausgeber über die Abhebungskosten informieren. Wenn pro Abhebung pauschal eine Gebühr anfällt, lohnt es sich eher, seltener und dafür größere Summen am Automaten abzuheben.
4. Euro-Sofortumrechnung ist Abzocke
Viele Geldautomaten außerhalb der Eurozone bieten dem Benutzer an, den Abhebungsbetrag in Euro umrechnen zu lassen. Das nennt sich Sofortumrechnung oder Dynamic Currency Conversion. Hier sollten die Alarmglocken läuten. Man bekommt nämlich einen deutlich schlechteren Wechselkurs als bei der Abrechnung in Landeswährung. «Das Gleiche gilt übrigens auch an der Ladenkasse», sagt Ernoult.
5. Wachsamkeit am Geldautomat
Beim Geldautomaten im Ausland gilt das gleiche wie hierzulande: Bei der Eingabe der PIN sollte niemand zuschauen. Wer sich beobachtet oder bedrängt fühlt, bricht den Vorgang am besten ab und sucht sich einen anderen Automaten. Wem ein Gerät und dessen Umgebung nicht geheuer vorkommt, klickt ebenfalls besser auf Abbruch. Skeptisch machen sollten zum Beispiel lose montierte Komponenten.
6. Girocard und Kreditkarten bei Verlust sperren lassen
Giro- und Kreditkarten sind sicherer als Bargeld. «Sie können im Fall eines Verlustes sofort gegen Missbrauch gesperrt werden», erklärt Schäfer. Die zentrale Sperrnummer etwa für EC-Karten lautet 01805/021021. Sie ist rund um die Uhr und aus dem Ausland mit der deutschen Ländervorwahl erreichbar, also 0049 1805 021021. Für zahlreiche Kreditkarten gilt die einheitliche Sperrnummer 116 116.
7. Helfer in der Not
Wer alle Tipps befolgt hat und aus unglücklichen Umständen trotzdem ohne finanzielle Mittel dasteht, kann einen Geldtransfer-Dienst nutzen - zum Beispiel Western Union oder Moneygram. Damit können Verwandte und Bekannte im Notfall Geld von zu Hause schicken, das die Filiale vor Ort ausgibt. Das dauert nur ein paar Minuten. Nachteil: Der Service ist in der Regel recht teuer.
(14.01.2020, dpa)