Die japanische Brücke mit Blick auf den berühmten Seerosenteich ist für Besucher des Gartens von Claude Monet ein Highlight
Foto: ... Kunst im Grünen Zehn Künstlergärten in Europa
Die Gartenliebe mancher Künstler scheint grenzenlos, und auch die Kunst liebt Gärten. Künstlergärten sind Quelle der Inspiration, Ausstellungsort für Skulpturen oder begehbares Gesamtkunstwerk.
Dass die Werke berühmter Künstler in Museen rumstehen, ist allgemein bekannt. Doch so mancher Künstler hatte auch etwas für Gärten übrig – und so entstand wahre Kunst im Garten oder Gartenkunst! Zehn außergewöhnliche Künstlergärten in Europa:
FRANKREICH
Garten von Claude Monet
Als der Künstlergarten schlechthin in Europa gilt der Garten von Claude Monet in Giverny bei Paris. Da flanieren die vielen Besucher aus aller Welt an den überbordenden Blumenbeeten des impressionistischen Malers vorbei und versuchen im Kopf, Monets Gemälde mit dem Anblick des Gartens abzugleichen.
Garten des Rodin-Museums
Kunstliebhaber zieht es auch in den Garten des Rodin-Museums in Paris. Dort sind «Der Denker» und weitere tonnenschwere Bronze-Figuren von Auguste Rodin (1840-1917) ausgestellt. Die streng französisch angelegte Grünanlage gibt den ausdruckstarken menschlichen Skulpturen einen Rahmen aus Pflanzen.
Skulpturengarten Bois-Guilbert
Ein Geheimtipp ist der Skulpturengarten Bois-Guilbert in der Normandie. Der zeitgenössische Bildhauer und Landschaftsgärtner Jean-Marc de Pas verwandelte das Familienanwesen in einen poetischen Landschaftspark. Von den mehr als 70 Figuren im Park stammen die meisten von ihm selbst: Da liegt ein Liebespaar in einer Wiese. Ein anderes hockt verträumt unter Bäumen.
ÖSTERREICH
Skulpturenpark »Park des Staunens«
Auf einer hügeligen Wiese in Schrems in Niederösterreich stehen bunt bemalte Figuren. Wie gequetschte Hinkelsteine aus Beton und Styropor erinnern sie an Stonehenge. »Unsere Himmelssäulen verbinden oben und unten«, erklärt Ruth Schremmer, die Geschäftsführerin des Kunstmuseums Waldviertel, zu dem auch der Skulpturenpark »Park des Staunens« gehört.
IRLAND
Mill Cove Garden
»Bei uns wuchern Bäume, Büsche und Blumen geradezu«, erklärt der Maler und Bildhauer John Brennan, »man kommt kaum hinterher«. Sein Mill Cove Garden in der Grafschaft Cork in Irland ist ein Garten voller Überraschungen, wie eine Entdeckungstour für Besucher. Versteckt zwischen exotischen Blättern tauchen im dschungelartigen Grün plötzlich Skulpturen auf: Menschen, Tiere, Figuren – oft mit Witz und Hintersinn.
NORWEGEN
Vigeland-Skulpturenpark
In Oslo zählt der Vigeland-Skulpturenpark zu den meistbesuchten Attraktionen für Touristen. Für diesen riesigen Skulpturengarten hat der Bildhauer Gustav Vigeland (1869-1943) 214 Skulpturen mit mehr als 750 Menschengruppen geschaffen. Ein Lebenswerk. Gigantisch.
Ekebergparken Skulpturenpark
Viel einsamer spaziert der Natur- und Kunstfreund dagegen im Ekebergparken, im Osten der norwegischen Hauptstadt. Dieser auf einer Anhöhe gelegene Skulpturengarten ist eigentlich eher ein Wald mit Kunst. Wo früher Fabrikarbeiter Erholung suchten, bevölkern nun Werke prominenter Künstler wie Damien Hirst, Fernando Botero oder Salvador Dali das Grün.
NIEDERLANDE
Garten des Rijksmuseums
Der Garten des Rijksmuseums in Amsterdam ist im historischen und modernen Gartendesign gestaltet. »Nach der Generalsanierung des Gebäudes haben wir vor wenigen Jahren die Gartenabschnitte neu angelegt«, erklärt Igor Santhagens, der Projektmanager des niederländischen Nationalmuseums. Seitdem ziehen jeden Sommer Skulpturen eines modernen Künstlers in die Grünanlage.
SPANIEN
Kaktusgarten
Auf der kanarischen Vulkaninsel Lanzarote verwandelte César Manrique (1919-1992) einen Steinbruch in einen Kaktusgarten. Der vielseitig als Landschaftsarchitekt, Maler und Bildhauer tätige Künstler pflanzte Tausende Sukkulenten und Kakteen. Einige sind inzwischen so groß, dass Besucher sich bei Regen sogar unterstellen können.
Sorolla-Museum
Mitten in Madrid befindet sich der Garten des Malers Joaquín Sorolla (1863-1923). Eine Mauer schirmt ihn vom Verkehr ab. Stadtgarten, Villa und Atelier sind heute Museum. Gärten malte der »Meister des Lichts« besonders gern, auch seinen eigenen. Gut kann man sich vorstellen, wie Sorolla einst unter den Palmen saß. Bei der Anlage haben ihn die Gärten Andalusiens inspiriert.
(18.05.2017, dpa)