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Touristen zieht es wieder nach Südostasien. Die Einreiseregeln in den verschiedenen Ländern variieren jedoch stark.

Touristen zieht es wieder nach Südostasien. Die Einreiseregeln in den verschiedenen Ländern variieren jedoch stark. Foto: Carola Frentzen/dpa

Angkor und Co. Was Südostasien-Urlauber wegen Corona beachten müssen

Fernreisen machen langsam wieder Spaß. Besonders südostasiatische Traumziele buhlen um Touristen. Zwar gilt häufig eine Maskenpflicht, aber sonst verläuft das Leben wieder relativ normal. Nur die Einreiseregeln variieren stark - was müssen Urlauber beachten?

Ob Thailands Inseln, die Tempel in Kambodschas alter Hauptstadt Angkor oder die Reisfelder von Bali: Fernreisen nach Südostasien hatten wegen der Corona-Pandemie lange Pause.

Dichte Grenzen, unregelmäßiger Luftverkehr und wochenlange Quarantäne für die, die sich doch auf die Reise machten - das war die neue Realität. Eine Katastrophe für die einst boomende Tourismusbranche. Deshalb sind Veranstalter, Hoteliers und Urlauber gleichermaßen erleichtert, dass immer mehr Länder von Vietnam bis Malaysia die Einreiseregeln für zweifach Geimpfte lockern. Ein Überblick zu den derzeit geltenden Bestimmungen für quarantänefreien Urlaub in den beliebtesten Ländern:

  • Thailand: Das Königreich hatte vergangenes Jahr als erstes Land in der Region quarantänefreien Urlaub für zweifach Geimpfte ermöglicht - damals zunächst nur auf der größten Insel Phuket. Mittlerweile können Urlauber zwar wieder das ganze Land bereisen, jedoch sind die Regeln und Anforderungen nach wie vor kompliziert. Tourismusminister Phiphat Ratchakitprakarn warnte zuletzt: «Thailand ist vergangenes Jahr wie ein Kaninchen vorgeprescht (...). Wir können das Land jetzt nicht zurückfallen lassen, während viele Nationen die Grenzen öffnen und weniger Einschränkungen haben als wir.» Denn: Trotz vieler Erleichterungen empfindet so mancher die Regeln als zu umständlich - so richtig in Schwung kommt der Sektor deshalb noch nicht.

Derzeit gilt das «Test&Go»-Modell, wonach Reisende vor dem Abflug und nach der Ankunft einen PCR-Test machen und dann in einem im Voraus gebuchten Hotel auf das Ergebnis warten müssen. Zudem sollen Feriengäste am fünften Tag selbst einen Antigen-Test machen und den Behörden das Ergebnis via App übermitteln. Weitere Voraussetzungen sind eine Krankenversicherung über 20.000 US-Dollar (18.000 Euro) sowie die Beantragung des so genannten «Thailand Pass» im Internet. Ab dem 1. April soll der PCR-Test vor Abreise wegfallen. Um mit den Nachbarländern Schritt zu halten, könnten dann ab Juni möglicherweise sämtliche PCR-Tests sowie der Thailand-Pass abgeschafft werden.

  • Malaysia: Das für seine exotische Natur und beeindruckende Unterwasserwelt bekannte Urlaubsland öffnet am 1. April seine Grenzen erstmals wieder für internationalen Tourismus. Damit werde der Übergang in eine endemische Phase der Pandemie eingeleitet, teilten die Behörden mit. Zweifach Geimpfte dürfen dann quarantänefrei einreisen, um die Petronas Towers zu bewundern oder auf Borneo zu tauchen. Dafür sind ein negativer PCR-Test vor der Abreise sowie ein negativer Antigen-Test nach der Ankunft nötig. Weitere Voraussetzungen sind die Installation eine Monitoring-App namens MySejahtera sowie der Abschluss einer Covid-Krankenversicherung.
  • Indonesien/Bali: Reisfelder, Tempel und Vulkane rufen: Nach einer erfolgreichen Testphase auf Bali erlaubt ganz Indonesien seit kurzem wieder quarantänefreien Tourismus für zweifach Geimpfte. Feriengäste benötigen nun überall im Inselstaat einen negativen PCR-Test vor der Abreise und einen weiteren nach der Ankunft. Auf das Ergebnis müssen sie in ihrem Hotelzimmer warten. Ein bisher nötiger zweiter Test am dritten Tag des Aufenthalts wurde jetzt abgeschafft. Allerdings müssen Reisende vorher eine Versicherung für den Covid-Fall über 25.000 US-Dollar (23.000 Euro) abschließen. Die Behörden haben derweil zumindest für Bali die Herdenimmunität erklärt: 90 Prozent der Bevölkerung hätten Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt, sagte Tourismusminister Sandiaga Uno zuletzt.
  • Vietnam: Das sozialistische Land am Mekong prescht voran - die Einreise ist seit Mitte März recht unkompliziert. Voraussetzung für einen quarantänefreien Aufenthalt ist entweder ein negativer PCR-Test, der bei Ankunft nicht älter als 72 Stunden sein darf, oder ein maximal 24 Stunden alter negativer Antigen-Schnelltest. Wer ohne anreist, darf trotzdem ins Land, muss sich nach der Ankunft aber testen lassen. Ein Impfausweis muss - anders als in allen anderen Ländern der Region - nicht vorgelegt werden. Allerdings müssen Reisende eine in Vietnam zugelassene Covid-App nutzen.
  • Kambodscha: Das Land der Khmer buhlt ebenfalls mit extrem einfachen Regeln um Gäste: Mittlerweile ist nur noch ein Zertifikat nötig, das eine zweifache Impfung bescheinigt. PCR- oder Antigen-Tests vor dem Flug oder nach der Ankunft sind nicht nötig. Die Behörden empfehlen Touristen aber, einen Antigen-Selbsttest zu machen, bevor sie in den Flieger steigen. Ist dieser negativ, steht einem Besuch der Tempelanlage Angkor Wat oder des Mekong-Deltas nichts mehr im Weg.
  • Singapur: Ab dem 1. April lockert auch die Wirtschaftsmetropole die Regeln erheblich. Dann müssen zweifach Geimpfte keinen Vaccinated Travel Pass (VTP) mehr beantragen, und auch die Tests nach Ankunft am Changi Airport werden aufgehoben. Reisende müssen aber vor dem Abflug einen PCR-Test oder einen Antigen-Schnelltest machen. «Durch die neue Grenzpolitik wird das Reiseerlebnis fast so werden wie vor der Pandemie», jubelt die singapurische Zeitung «Straits Times».

Eine Booster-Impfung ist nach jetzigem Stand in den genannten Staaten nicht erforderlich. Da die Regeln aber derzeit immer wieder angepasst werden, sollten Reisende sich vor der Abreise bei den Behörden genau informieren - auch darüber, ob sie ein Visum beantragen müssen. Für Kinder und Jugendliche sowie für Ungeimpfte gelten zudem andere Quarantäne-Bestimmungen, die ebenfalls bei den Behörden erfragt werden können.

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